KLAR! - Region TERRA FUTURE in den Marktgemeinden Finkenstein am Faaker See, Arnoldstein und St. Jakob im Rosental
Expert_innen für KLAR! Terra Future
Humusaufbau - Dunst Gerald
Merkblatt zum Humusaufbau
Gerald Dunst ist Gründer der Firma Sonnenerde und Mitinitiator der Ökoregion Kaindorf in der Steiermark. Für die Forschungsarbeit über "Terra-Preta Böden" und die Errichtung der ersten Pflanzenkohle-Produktions-Anlage Europas, erhielt er 2012 den österreichischen Klimaschutzpreis und war 2014 Preisträger des TRIGOS-Award Österreich, für ganzheitliches CSR-Engagement.
Mit großem Engagement und sichtlicher Begeisterung sprach Herr Dunst am 08. August 2019, im Kulturhaus Sankt Jakob im Rosental, über die Besonderheiten eines gesunden Humus, die wichtige Stellung von Bodenpilzen und im Zuge dessen, über Ergebnisse von Forschungsarbeiten in Zusammenarbeit mit der Firma Sobac und mit welchen Maßnahmen Landwirte den Aufbau einer reichhaltigen und dicken Humusschicht erreichen können.
Nicht nur das Thema Humusaufbau für Landwirte und private Gartenbesitzer, sondern auch die wichtige Frage, der Finanzierung für eine Umstellung von konventioneller, auf bio-regenerative Landwirtschaft, wurden von Herrn Dunst beantwortet. Mittlerweile auch international, hat Herr Dunst einen CO2-Zertifikathandel ins Laufen gebracht, was insofern von großer Bedeutung ist, da es sich um ein verlässliches und nicht manipulierbares System handelt.
Kurzum: Es ist möglich ein Feld als CO2-Speicher zu bewirtschaften und Gewinn damit zu machen, auch wenn darüber hinaus nicht mehr produziert wird. Mittels der Zertifikate können Firmen CO2-Speicher kaufen und es wird der Aufwand des Landwirts, für den Aufbau von Humus als stabilem CO2-Speicher entlohnt.
Im folgenden Video, erklärt Herr Dunst speziell das System des Zertifikathandels:
Klimafitter Wald - Kummer Adolf
Merkblatt zum klimafitten Wald
Herr Kummer ist Förster und Fachlehrer an der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach, des Bundesforschungszentrum für Wald, an welcher sich private und betriebliche Forstbesitzer aus- und weiterbilden können.
Am 14. Jänner 2020 trug Herr Kummer seinen Vortrag mit dem Titel „Naturkatastrophen, Schäden und klimafitte Waldbewirtschaftung“, im Gemeindeamt von Arnoldstein, vor. Herr Kummer weist darauf hin, um die Situation unserer Wälder und die Lösungsansätze für eine klimafitte Waldbewirtschaftung besser zu verstehen, bedarf es einer ganzheitlicheren Sichtweise und fortlaufender Weiterbildung.
Sowie mit steigender Temperatur im Jahresmittel, Dürreperioden, Starkregenereignissen und Stürmen, der Befall durch den Buchdrucker, einen von über 215 bekannten Borkenkäferarten im Raum Kärnten, mehr oder weniger kaum zu vermeiden ist, so vermittelte Herr Kummer die Maßnahmen für einen klimafitten Wald, die private und betriebliche Forstbesitzer ergreifen sollen um ihre Wälder und Betriebe auf die Veränderungen vorzubereiten.
Damit die Wälder der Zukunft mit den weiter voranschreitenden Klimaveränderungen zurechtkommen, bedarf es:
-einer gezielten Baumartenverteilung
-mit unterschiedlichen Wurzelsystemen,
-entsprechend ihrer Höhenlage,
-einer geringeren Stammanzahl pro Hektar, damit die Bäume über ausreichend Platz verfügen sich gesund und kräftig entwickeln zu können,
-früher und starker Pflegeingriffe, wie den gezielten Einschlag von naturverjüngten Bäumen, um die Stammanzahl zu reduzieren
-Schutz der Jungpflanzen vor Wildschäden
Gesundheit und Klimawandel - Grassberger Martin
Herr Grassberger studierte Medizin sowie Biologie in Wien und ist Facharzt für Gerichtsmedizin. Er lehrt unter anderem an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und an der Medizinischen Fakultät der Sigmund Freud Universität Wien, in den Fachgebieten Humanbiologie, Evolutionäre Medizin, Forensische Medizin und Pathologie. Grassberger ist Autor zahlreicher Publikationen und betreibt in Niederösterreich regenerativ-ökologischen Pflanzenbau.
Im Frühjahr 2020 wird Herr Gassberger im Kulturhaus von Sankt Jakob im Rosental, Marktstraße 7 b, AT-9183, seinen Vortrag zum Thema:"Der Einfluss lebendiger Böden auf Gesundheit und den Klimawandel", in Anlehnung an sein Buch "Das leise Sterben", abhalten.
Auf Grund der Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit dem Corona-Virus können wir zum gegeben Zeitpunkt noch keinen Termin bekannt geben.
Kurzum: es geht ums Mikrobiom im menschlichen Darm, welches die Grundlage der Gesundheit eines jeden Menschen darstellt. Diese Mikroorganismen erhalten wir über gesunde Lebensmittel. Lebensmittel haben zu über 95% ihren Ursprung in der Erde und damit diese uns außreichend Mikrobiom liefern kann, muss die Erde lebending, also humusreich und mit Bodenleben besetzt sein. Lebendige Erde setzt voraus, dass ohne Kunstdünger und mit wenig Bodenbearbeitung gewirtschaftet wird, wovon jedoch die überwiegende und konvetielle Industrie-Landwirtschaft, weit entfernt ist. Herr Grassberger versteht es als Arzt uns die Bedeutung des Mirkobioms für unsere Gesundheit zu vermitteln und als Biologe, sowie Landwirt mit bio-regenerativen Anbau, die Zusammenhänge zwischen einer gesunden Erde und gesunden Menschen darzustellen.
"Unsere wirtschaftlichen und politischen Systeme messen den gesundheits- und lebenserhaltenden Funktionen eines intakten Ökosystems keinen monetären Wert bei. Lebende, jahrhundertealte Bäume, gesundes Bodenleben und Artenvielfalt können nicht kurzfristig in Finanzkapital umgewandelt werden und sind in unserem Wirtschaftssystem wertlos. Am Ende sollte aber jedem klar sein: Unsere Lebensgrundlage, all unsere Nahrung, und sei sie bis zur Unkenntlichkeit verarbeitet, kommt immer aus dem Boden, aus der >>Mutter Erde<<. Mit ihr sollten wir pfleglich umgehen, denn wir haben nur die eine."
Buchrezension: Report einer Welt aus den Fugen
Bewässerungssysteme - Glaser Stefan
Merkblatt Trinkwasser
Herr Glaser besuchte uns am 13. Juni 2019, in Sankt Jakob im Rosental und führte uns durch seinen Fachvortrag "Wasser und Boden, Starkniederschlagsereignisse und Dürreperioden im Klimawandel". Herr Glaser ist Initiator seines Unternehmens Hydrip GmbH und hat sich bereits wähend seines Studiums an der Universität für Bodenkultur für den Rohstoff des Lebens und dessen Nutzung begeistert. Als Folge entwicklete er ressourcenschonende und auf die jeweilige Bodenbeschaffenheit entsprechend gestaltete, Bewässerungssysteme, welche in den Bereichen Agrarwirtschaft, Landschaftsplanung und Gartenanlagen zum Einsatz kommen können.
2009 wurde ihm der Energy Globe in der Kategorie Wasser verliehen, 2010 der Wiener Zukunftspreis für besonders zukunftsweisende Produkte und Projekte.
Die Folgen des Klimawandels bestehen nicht nur aus dem Anstieg der Lufttemperatur. So nehmen einerseits auch Starkniederschlagsereignisse zu, andererseits verlängern sich Dürreperioden. So kommen dem Boden in Zukunft wichtige Aufgaben wie die Wasseraufnahme und die Wasserspeicherung zu.
Um diese Aufgabe gut bewerkstelligen zu können, sollte der Boden wenig verdichtet sein und einen guten Humusgehalt aufweisen. Wie das in der Praxis bewerkstelligt wird zeigte Mag. Stefan Glaser bei Feldmessungen und erläuterte dies in seinem Vortrag.
Offene Bauweise für Bodenbefestigung - Zahrer Christa
Frau Zahrer hat am 18. Februar 2019, im Gemeindeamt von Finkenstein, ihren Votrag „Verringerung von Bodenversiegelungsflächen“ abgehalten. Im Zuge dessen wies sie auf die Bedeutung des Schutzes unserer Böden hin und stellte das Leistungspaket der Firma Zahrer GmbH für offene Bauweise von Bodenbefestigungen vor.
Bodenversiegelungen (Asphalt oder Betonflächen) z. B. für Parkplätze haben in letzter Zeit stark zugenommen. Oftmals wird auch die Pflanzung von Bäumen vermieden mit der Argumentation der leichteren Pflege. Im Winter sind diese Flächen verhältnismäßig leicht zu pflegen (Schneeräumung). Diese Flächen führen zu einer lokalen Erwärmung des Mikroklimas. Insbesondere in der Nacht kühlen diese Flächen nicht so stark aus wie Grünflächen, wodurch auch die Nachtlüftung naheliegender Gebäude eingeschränkt wird. Im Falle von Starkniederschlagsereignissen, muss das gesamte Oberflächenwasser abgeführt werden, da das Regenwasser nicht versickern kann. Das kann zu lokalen Überschwemmungen führen, bzw. zu Überlastung der Abwasseranlagen. Durch den Einsatz von beispielsweise „Graszweigen“ können diese negativen Auswirkungen weitgehend minimiert werden. Des Weiteren sind grüne Flächen optisch äußerst ansprechend.
Daher soll eine Totalversiegelungen der Böden in der Modellregion möglichst vermieden werden.
"Die enorme Bedeutung des Bodens für uns Menschen und die Ökosysteme ist vielen noch nicht bewusst. Gesunde Böden sind die Basis unserer Ernährung und sauberen Trinkwassers, sind bedeutend für Klima- und Hochwasserschutz und nicht zuletzt Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.
Durch Veranstaltungen, Vorträge, Workshops, usw. will das Bodenbündnis Oberösterreich dazu beitragen, dass dieses Bewusstsein wächst.
Auch wir sind der Meinung, dass viel zu viel Flächen versiegelt werden und beteiligen uns an dieser Bewusstseinsförderung als Bodenbündnis-Partner."